Lehrprojekt: Ethik und Verantwortung – Ethische Urteilsbildung und moralische Kompetenz

Der Bedarf an moralischer Orientierung und ethischer Urteilsbildung ist in zahlreichen beruflichen Praxisfeldern und im Alltag gestiegen und gefragt. Im Rahmen einer vorfindbaren Legalität bleibt die Spanne der Wahlmöglichkeiten mit jeweiligem moralischem Gehalt groß und erfordert weitsichtiges und verantwortliches Handeln auf Grundlage ethischer Reflexion.

Auf diese Herausforderungen reagiert das Institut für Sozialethik mit dem Lehr-Projekt «Ethik und Verantwortung: Ethische Urteilsbildung und moralische Kompetenz». Das Projekt, welches durch die universitäre Lehrförderung «transdisciplinary_innovation 2022/2023» finanziert wird, ist Teil der «School for Transdisciplinary Studies» der Universität Zürich.

Das Projekt umfasst die Entwicklung, Durchführung, Evaluation und Verstetigung eines transdiszipliären Moduls in der angewandten Ethik. In dem Modul erlernen Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen gemeinsam die eigene moralische Involvierung zu erkennen

und erwerben durch die Verknüpfung von Theorie und Praxis die Kompetenz, sich verantwortlich ein ethisches Urteil zu bilden. Im Vordergrund steht nicht nur der Erwerb von Grundkenntnissen der Ethik, sondern vor allem auch der inter- und transdisziplinäre Austausch zwischen Studierenden und Dozent:innen verschiedener Fachrichtungen zu ethischen Fragen ihrer jeweiligen Profession. Ergänzt wird dieser Austausch durch die Einbeziehung von Personen aus der beruflichen Praxis, um mehr über ethische Herausforderungen im Berufsalltag zu erfahren. Die Teilnehmenden werden dadurch für moralische Fragestellungen in ihren jeweiligen Disziplinen und angestrebten Berufsfeldern sensibilisiert und befähigt, eigenständig eine verantwortbare ethische Position zu entwickeln und zu vertreten. Gleichzeitig erhalten die Studierenden einen Einblick in Themen verwandter und auch fremder Handlungsfelder und üben interdisziplinären Austausch für Forschung und Berufspraxis.

Diese interdisziplinäre Zusammenführung von Studierenden verschiedener Fachrichtungen, auf der Grundlage gemeinsamen ethischen Argumentierens stellt eine neue und wegweisende Form der Vermittlung ethischer Bildung dar, die bisher nur innerdisziplinär konzentriert stattfindet (z.B. im Kontext von Bereichsethiken). Interdisziplinarität wird dadurch vom abstrakten Begriff auf eine greifbar verständliche Ebene verschoben und kann weniger als Herausforderung, vielmehr als Bereicherung für fachspezifische ethische Fragestellungen wahrgenommen werden.

Projektzeitraum
September 2023 – August 2025

Projektfinanzierung
Universitäre Lehrförderung «transdisciplinary_innovation 2022/2023»

Projektteam
Dr. Lea Chilian, Institut für Sozialethik, Ethik-Zentrum, Universität Zürich
Lea Hümbeli, Institut für Sozialethik, Ethik-Zentrum, Universität Zürich